Manchmal läuft die Zeit schneller als man denkt und ein ereignisreiches Jahr ist schon wieder vorüber, bevor man das Gefühl hatte, dass es überhaupt losgegangen ist. So geht es mir zumindest mit unserer ersten Saison als Wanderers beim TSV Schönberg. Zwar hatten wir schon einige Spielzeiten als „Wanderers“ in der DDV Bundesliga und doch war diese Saison ein Neu-Anfang in vielerlei Hinsicht. Nicht nur, dass wir „leider“ letzte Saison aus der 1. Bundesliga abgestiegen waren, sondern auch aufgrund unserer neuen Heimat als Team beim TSV Schönberg und einigen mit dem Abstieg einhergegangenen Spielerabgängen im letzten Jahr.

In den letzten Jahren gab es von mir oft längere Berichte zu Spieltagen, was ich aber mit Anfang dieser Saison für mich eingestellt hatte. Grund dafür war zum einen die mangelnde Plattform und zum anderen, dass mir PR an sich nicht sonderlich zusagt und ich es immer schöner finde, einfach durch Leistung zu überzeugen. Außerdem fand ich, dass unsere Truppe auch mal anders durch die PR-Truppe des TSV die Gelegenheit bekommen sollte, hier durch Personen außerhalb des Teams Erwähnung zu finden. Das hat auch funktioniert, jedoch kann ein solches Marketing halt durch Externe sicherlich nicht so weitreichend geleistet werden wie durch Insiderwissen. Daher komme ich nun der Bitte von Henni nach und schreibe zumindest zum Ende der Saison nochmal einen „längeren“ Bericht über die Saison. Also alle Klagen bitte direkt an ihn! Er hat dabei versucht zu argumentieren, dass jedes Teammitglied seine Aufgaben fürs Team hätte… so wie er bspw. Auto fährt… ein netter Versuch, der auf den ersten Blick gar nicht so verkehrt erscheint, da es im Normalfall richtig ist, dass man als Team arbeitet und jeder sich nach Kräften einbringt. Allerdings greift er dabei natürlich zu kurz, da Einsatz fürs Team wohl nie mein Problem war *fg* und ob das Artikelschreiben da nun wirklich so wichtig ist… ich habe meine Zweifel. Naja aber was solls… Fest steht HENNI IST SCHULD AN ALLEM WAS ICH HIER SCHREIBE! Aber nun lege ich dann mal los.

Als wir 2018 damals in die 1. Bundesliga aufgestiegen waren, war alles, was mit „Steeldart“ zu tun hatte, noch sehr neu für uns und das Erlebnis Bundesliga in den Folgejahren mal mehr oder weniger erfolgreich. Dabei wuchsen wir jedoch nach und nach als Team an unseren Aufgaben und Zielen. Von den glorreichen 10 Spielern der damaligen Aufstiegsteams sind immerhin auch heute noch 5 Spieler in unseren Reihen zu finden und Hoffnung besteht immer, dass der eine oder andere der damaligen Truppe auch in Zukunft noch wieder seinen Weg zu uns zurück finden wird. Nur unsere Keule werden wir dabei leider immer vermissen.

Nach dem letztjährigen Abstieg – dem eine gewisse Unruhe vorausging, die dann im Abstieg mündete – hieß es nun beim TSV Schönberg einen Neu-Anfang zu wagen und das Projekt „Wiederaufstieg“ zu initiieren. Dabei war es von vornherein klar, dass diese Mission kein Selbstläufer werden würde, da wir uns zunächst als Team neu finden mussten und unsere Gegner auch kein Fallobst darstellten. Neu-Anfang hieß dabei auch einen neuen Kapitän an Board zu begrüßen, der unser Team mit tatkräftiger Unterstützung unseres Spartenleiters Michael in sicherem Fahrwasser halten sollte. So kam Robert als neuer Teammanager an Board. Nichtsdestotrotz sollte auch Todder weiterhin oft die Teambetreuung übernehmen, da unvorhergesehene Umstände dazu führten, dass er diese Rolle nicht komplett ablegen durfte. Die ersten Handlungen unserer neuen Betreuungscrew war die Suche nach Sponsoren, um unsere Ausgaben zu decken. Dies gelang ihnen in toller Weise. Nicht nur neue Trikots wurden angeschafft, sondern darüber hinaus wurde die „Mannschaftskasse“ gefüllt, um die Auswärtsfahrten – oft mit dem Bus des TSV Schönberg – sicher zu finanzieren. Daher auch an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren:

Reifendienst DIVITO GMBH

Appartment-Service Laboe

Autohaus Schönberg

Haus Felsenburg

Sportsbar Kiel

Immobilien Duo

Dart-Shop Preetz DUDDA – dudda-autoteile

Elektro Steffen

So nun aber zur eigentlichen Spielzeit, die aus 8 Blockspieltagen bestand. Dabei begann unsere Saison gleich mit der weitesten Auswärtsfahrt und der Weg führte uns nach Köln. Ein Teil unserer Crew reiste dabei bereits am Vortag an und erst am Tag nach den Spielen wieder heim, während der andere Teil die Nachtfahrt mit dem Vereinsbus auf sich nahm.

Abbildung 1: Spieltag 1 in Köln

Bereits zuvor war uns klar, dass wir mit diesem Spieltag in Köln kein leichtes Los erwischt hatten. Im ersten Spiel gegen Seesen fingen wir damit denkbar schlecht an und lagen schnell mit 4 zu 2 hinten, bevor wir das Spiel dann doch noch mit einem Unentschieden zu Ende bringen konnten. Dabei war – soweit erinnere ich mich noch – in beiden Spielen das Checken nicht auf unserer Seite.

Gegen Köln ging es dabei mit einem 0 zu 6 Rückstand noch wesentlich schlechter los. Zwar konnten wir den Endstand noch etwas abfedern doch diese Niederlage mit 4 zu 8 war logischerweise von uns nicht so geplant gewesen. Aber naja… es war der erste Spieltag nach der Abstiegssaison und das weiteste Auswärtsspiel… und zumindest hatten wir 1 von 4 möglichen Punkten auf der Rückfahrt dabei.

So ließen wir uns auch hier den Spaß nicht nehmen und kamen am Ende wieder heil im schönsten Bundesland der Republik an.

Abbildung 2: Gute Laune auf der Heimfahrt

Der 2. Spieltag sollte uns nach Goslar führen. Hier spielten wir im Gotteshaus und sollten am Ende des Tages mit 3 von 4 möglichen Punkten wieder in die Heimat aufbrechen. Im ersten Spiel gegen die Hausherren starteten wir gut ins Spiel und sollten am Ende mit 8 zu 4 gewinnen.

Im Spiel gegen unsere SHDV Kollegen aus Flensburg lief es zunächst nicht optimal und wir liefen mehrfach mit einem Rückstand hinterher, konnten aber am Ende doch noch das Unentschieden mitnehmen.

Auch hier war die Stimmung wieder Top! Dabei machte Todder hier den Kapitän und versorgte die ganze Truppe mit leckeren Frikadellen. Zumindest sagt mir das meine lückenhafte Erinnerung. Darüber hinaus hatten wir ab diesem Zeitpunkt unseren Rüdiger im Team. Hauptsache ein Ü musste im „deutschen“ Namen vorhanden sein.

Abbildung 3: Rüdiger wurde geboren

Der 3. Spieltag brachte das erste Heimspiel in Schönberg mit sich. Dabei lief es zunächst etwas suboptimal und wir gaben den Sieg gegen unsere guten Bekannten aus Greifswald trotz einer 5 zu 3 Führung noch ab uns ließen sie am Ende einen Punkt mitnehmen.

Anders war dies dann gegen die Mannschaft aus Preußen Münster. Hier konnten wir die 5 zu 3 Führung ins Ziel bringen und die drei Punkte für uns sichern.

Zwischen den Spielen gab es dabei ein Foto-Shooting mit Teilen unserer Sponsoren. Auch wurde an diesem Spieltag das eine oder andere Sorgenkind wieder in den Kreis des Teams aufgenommen, so dass die Crew nun größtenteils endlich wieder zusammen war.

Abbildung 4: Die Crew

Auch der 4. Spieltag sollte in Schönberg stattfinden. Da kein Schiedsrichter vor Ort sein konnte übernahm ich diesen Job an diesem Spieltag. Einsatz zeigen fürs Team halt. Beide Teams waren dankbar dafür, da es ohne Schiedsrichter doch oft sehr anstrengend für die Kapitäne sein kann. So war es ein sehr entspannter Spieltag mit zwei tollen Teams ohne größere Aufreger. Für uns lief es dabei nach Plan. So konnten wir gegen Munster einen 8 zu 4 Sieg verzeichnen.

Das spannendere Spiel gegen die starke Truppe aus Hannover war dabei bereits zuvor als Schlüsselspiel um den Aufstieg betrachtet worden. Am Ende gewannen wir auch dieses Spiel relativ deutlich mit 8 zu 4.

Die beiden Siege sollten uns somit am Ende der Hinrunde auf den zweiten Tabellenplatz bringen mit dem wir am Ende der Saison sehr zufrieden gewesen wären.

Der 5. Spieltag in Seesen war dann für uns leider etwas komplizierter. Im Vorfeld hatten wir leider etwas Probleme unsere Spieler zusammen zu bekommen. Insbesondere einige Schlüsselspieler fehlten aufgrund privater Termine und dem WDF-Turnier in Assen. Trotzdem gaben unsere Jungs ihr Bestes und wir haben stets eine großartige Qualität am Board. So gingen die Spiele wie bereits im Hinspiel 4 zu 8 und 6 zu 6 aus.

Insbesondere im zweiten Spiel war dies erneut sehr bitter und es wurden viele Matchdarts verpasst. Aber so ist das bei unserem Sport nun leider manchmal. Aber was in der Hinrunde läuft kann ja schließlich auch in der Rückrunde laufen… so war noch nichts vergeben und die Moral im Team wie stets gut.

Am 6. Spieltag stand nun das dritte Heimspiel in Schönberg an. Zu Gast waren unsere SHDV-Freunde aus Flensburg. Leider brachten wir hier unsere Darts nicht so ans Board wie erhofft und verloren dieses Schlüsselspiel mit 5 zu 7. Etwas unglücklich zumal auch eine Sache im Raum stehen bleiben sollte, die zwischen Verbandskollegen normal nicht sein sollte und ein Geschmäckle auf diesem Sieg hinterlassen sollte.

Gegen die Falken hingegen sollten wir unser Spiel wiederfinden und den höchsten Sieg der Saison mit 10 zu 2 einfahren.

Leider wurde unsere Ausgangslage mit der Niederlage gegen die Nomads jedoch nicht leichter.

Am 7. Spieltag in Greifswald mussten daher zwei Siege her. Unser Team war hoch motiviert und das trotz sehr ungewohntem Getränkekonsum, was anderen sofort auffiel.

Abbildung 5: Ungewohnte Getränke

So sollte uns das Tagesziel auch mit 8 zu 4 und 7 zu 5 gegen Greifswald und Münster gelingen. Die Location mit vielen Practice-Boards sorgte dabei für die nötige Konzentration auf den Erfolg.

Abbildung 6: Die Location in Greifswald

Trotz der beiden Siege verschlechterte sich die Ausgangslage für uns massiv, da die Paarungen auf den anderen Plätzen nicht für uns ausgingen und so war nach diesem Spieltag nur noch mit einem Wunder das Aufstiegsziel erreichbar, da beide Teams auf den Aufstiegsplätzen nun 4 Punkte vor uns lagen.

Am Ende des Tages kam unsere Crew dann – trotz Steinschlag beim Vereinsbus – auch wieder heil zuhause an.

Abbildung 7: Vier Punkte in Greifswald

Zur Belohnung bekam das Team vom Spartenleiter noch einen Schneeengel aus dem Urlaub geschenkt.

Abbildung 8: Schneeengel aus dem Urlaub

Vor dem letzten Spieltag war nun für einen großen Teil des Teams erstmal Urlaub in Las Vegas angesagt. So hatte der E-Dart Ableger unseres Wanderers Teams die DLMM in der A letztes Jahr für sich entschieden und den Tripp gewonnen. Hier war Dart dann aber eher Nebensache und Teambuilding sowie Sightseeing im Vordergrund.

Abbildung 9: Vegas Baby

Ein tolles Teamerlebnis, das wir alle sicherlich nie vergessen werden. Dies sollte uns als Team und Freunde in Zukunft nur noch mehr zusammenschweißen und ich hoffe sehr, dass wir diesen Tripp irgendwann gemeinsam wiederholen. Dann vielleicht mit etwas mehr Fokus aufs Darten. Unser Musi hatte diesen Fokus immerhin bereits dieses Jahr und sollte hier einen genialen 4. Platz im Einzel bei der Weltmeisterschaft im E-Dart erreichen!

So ging es dann für viele von uns mit Jet-lag in den 8. Spieltag in Munster. Hier wussten wir, dass besonders das Spiel gegen Hannover wichtig war, um zumindest den 3. Platz zu sichern und alle Optionen offen zu halten. Gesagt getan… 9 zu 3 für uns. Besonders stark als Team in den Doppeln!

Der 3. Platz war nun sicher und im Spiel gegen Munster stand ebenso der Abstieg für die Jungs fest. So hieß es nochmal Spaß haben beim letzten Spiel der Saison. Am Ende wurde es dabei dann ein 6 zu 6 und die Saison ging zu Ende.

Bleibt noch die Spielzeitanalyse… 3. Platz… nicht ganz das Ziel aber irgendwie dann auch wieder doch denn WIR haben uns als Team wieder gefunden, hatten eine Menge Spaß und haben so halt nun in der nächsten Saison wieder dasselbe Ziel. Nach dem Abstieg haben wir uns gefangen und aus Fehlern gelernt.

17 Spieler haben dabei im Laufe der Spielzeit bei uns Spiele absolviert. Der eine mehr, der andere weniger… so ist das im Teamsport. Spielen tun die, die anwesend sind, die nach Einschätzung des Aufstellenden die höchste Siegeswahrscheinlichkeit haben oder einfach den Kopf möglichst frei fürs Spielen haben. Ist aber auch wumpe… am Ende zählt nur das Team und das wir schöne Zeiten miteinander haben! Denn das sind die WANDERERS! Das sind WIR!

Nun heißt es Planen für die nächste Spielzeit. Ich hoffe sehr, dass alle an Board bleiben und der eine oder andere vielleicht dazu stoßen wird. Frisches Blut schadet nie! Altes Blut neu dabei ist manchmal auch nicht verkehrt. Nur steht fest:

Wanderers ist Familie, Team, Freunde!
Wanderers in Schönberg ist angekommen!
Die Wanderers werden wieder auf Tour gehen und eine Menge Spaß haben!